Erdungsanlage
Die Erdungsanlage
ist ein Bestandteil eines Blitzschutzsystems.
Die Erdungsanlage soll den Blitzstrom in der Erde verteilen und dabei gefährliche Überspannungen reduzieren.
Form und Abmessungen sind die wichtigsten Kriterien.
Es gibt verschiedene Arten von Erdern:
1. Fundamenterder:
Hier wird ein Rund- oder Bandstahl in dem Betonfundament eingebettet, mit dem Bewehrungseisen verklemmt oder verschweißt und steht dadurch mit der Erde großflächig in Berührung.
2. Oberfächenerder:
Werden in Ringform oder Maschenerder in geringer Tiefe von etwa 0,5 - 1,0 Meter ins Erdreich eingegraben.
3. Tiefenerder:
Werden aus Rundstahl senkrecht in die Tiefe getrieben. Länge nach Schutzklasse und spezifischem Bodenwiderstand.
[Erdungsband mit Verbindungsklemme und Erdungsfestpunkt]
[Erdungsband und Erdungsfestpunkt sowie Verbindung mit Armierung]
Der Fundamenterder ist Teil der elektrischen Anlage!!
Die Planung und Errichtung erfolgt nach DIN 18014.
Soll der Fundamenterder als Teil der Blitzschutzanlage verwendet so sind zusätzliche Abschlussteile zum Anschluss der Ableitungen nach außen zu führen (Anschlußfahnen).
Anschlußfahnen sind aus korrsionsfesten Material (z.b. V4A Edelstahl) oder mindestes gleichwertig herzustellen.
Arbeiten am Fundamenterder müssen durch eine Elektro- oder Blitzschutzfachkraft ausgeführt werden!!
[Flexible Verbindung einer Stahlstütze]
Erdungsanlage "weiße Wanne" und "schwarze Wanne":
Hier besteht keine ausreichende Verbindung zum Erdreich.
Es muss zusätzlich ein Erder unterhalb der Bodenplatte oder als Ringerder verlegt werden. (Korrosionsfest z.B. Edelstahl V4A)
Die Norm DIN 18014 Fundamenterder vom NA Bau ist im Sep. 2007 neu erschienen und für alle Erdungsanlagen verbindlich.
Die wichtigsten Änderungen sind unter anderem:
Der Fundamenterder ist alle 2,0 Meter dauerhaft elektrisch leitend mit der Bewehrung zu verbinden. Als Verbindungen sind nur Schweiß- oder Klemmverbindungen zugelassen.
Wird der Beton maschinell verdichtet
(z. B. mittels Rüttler), dürfen als Klemmverbindung keine Keilverbinder verwendet werden.
Für außerhalb des Fundaments verlegte Erder ist korrosionsfestes Material z.B. NIRO V4A Werkstoff- Nr. 1.4571 oder gleichwertig zu verwenden.
Alle Einzelfundamente müssen einen Fundamenterder von mindestens 2,5 Meter Länge erhalten.
Die Verbindung erfolgt in der Bodenplatte bzw. im Erdreich bei Perimeterdämmung oder weißer/schwarzer Wanne.
Erhält ein Gebäude eine Perimeterdämmung, eine weiße/schwarze Wanne müssen zwei Erdungsanlagen velegt werden!!
1. Erdungsanlage unter der Perimeterdämmung, weiße/schwarze Wanne aus V4A
2. Fundamenterder in der Bodenplatte aus verzinktem Bandstahl
Eine Dokumentation ist anzufertigen durch Pläne und/oder Fotografien und Meßbericht nach DIN 18014.
Prüfbericht DIN 18014 Checkliste DIN 18014